Der vor rund einer Woche bekannt gewordenen Skandal um Organspenden an der Uniklinik Göttingen schlägt immer weitere Wellen. Nun wurde ein weiterer Arzt in leitender Funktion vom Dienst freigestellt. Es besteht der Verdacht, dass er ebenfalls bei der Manipulation des Vergabe bzw. der Organtransplantation beteiligt oder selbst tätig war. Dessen Wohnung und Arbeitsplatz wurden bereits durchsucht.
Des Weiteren erhärtet sich der Verdacht, dass der Organspenden-Betrug bereits in Regensburg vor einigen Jahren begangen worden war. So soll der Oberarzt bereits 2005 an der Uniklinik Regensburg bei der Organtransplantation manipuliert haben. Unter anderem sollen Patienten aus Jordanien entgegen der Vorschriften auf die Warteliste für europäische Transplantationspatienten gesetzt worden sein.
In Göttingen sollen in mindestens 25 Fällen durch falsche Angaben durch den Oberarzt vor allem reichere Patienten in der Warteliste auf eine Organtransplantation bevorzugt worden sein. Durch eine gefälschte Diagnose hätten sich die Betroffenen wohlmöglich eine schnellere Organtransplantation erkauft.
( Quelle: Welt, 26.07.2012 )