Eine gebürtige Berlinerin sitzt seit 22 Jahre in Arizona in einer Todeszelle. Die heute 49-Jährige soll zum Mord an ihren damals vierjährigen Sohn angestiftet haben. 1990 verurteilte ein Gericht die zwei Haupttäter und die Frau zur Todesstrafe.
Nun hob ein Bundesberufungsgericht das Todesurteil gegenüber der Frau auf. Sie hätte damals kein faires Verfahren erhalten, urteilten die Richter. Als einzigen Beweis gab es damals im Verfahren einen Polizisten, der aussagte, dass einer der Täter die Anstiftung durch die Mutter gegenüber ihm zugegeben habe.
Die damalige Jury wusste jedoch nicht, dass der Ermittler als notorischer Lügner galt und bereits mehrfach unter Eid falsch aussagte. Die Staatsanwaltschaft Arizona kritisiert die Aufhebung des Todesurteils. Die Staatsanwaltschaft muss nun innerhalb eines Monats entscheiden, ob sie die Frau erneut anklagen will. Sollte es zu keiner neuen Anklage kommen, muss die Frau entlassen werden.