Für viele klang es wie ein schlechter Scherz: Einige Innenminister der CDU sowie weitere Parteiangehörige forderten vehement die Kontrolle von den so genannten „Facebook Partys“ und sprachen sich teils sogar für einen Verbot solcher aus.
Die Argumente klingen einerseits logisch, scheinen aber schwer umsetzbar. Per wenigen Klicks können Veranstaltungen auf der Seite von Facebook per Masseneinladungen bekannt gemacht werden. Springen die Leute auf, entstehen schnell Veranstaltungen mit Tausenden von Mitgliedern. Zum Unleidwesen derer, die eigentlich eine nicht-öffentliche Veranstaltung starten wollten und nur die engsten Freunde für ihre Party vorgesehen hatten, wie es im wohl bekanntesten und oft zitierten „Thessa“-Fall passierte.
Doch den von einigen Politikern ersuchten Verboten solcher Veranstaltungen zum Trotz scheinen einige Nutzer den Spieß jetzt umzudrehen und beabsichtigen laut Medienberichten einige CDU-Stadtfeste zu entern. So wurde berichtet, dass einige Feste der CDU wie das Sommerfest in Hasloh nun der Absage drohten nachdem sich über 1350 Leute über Facebook für die Veranstaltung angemeldet hatten. Aus Sorge vor derartigen Menschenansammlungen nahm der zuständige Politiker vom Ortsverband die Veranstaltung wieder vom Netz und sprach in diesem Zusammenhang von Ähnlichkeiten zum „Hausfriedensbruch“. Dabei hängen doch die Plakate in den kleinen Ortschaften oftmals wochenlang aus. Warum dennoch für die Feste kleine Facebook-Gruppen bzw. Veranstaltungen gegründet worden sind, kann jetzt diskutiert werden.
In den meisten Fällen kommt nu ein Bruchteil der Angemeldeten und bleibt es bei diesem Schreck bzw. für die User eher bei einem kleinen Spass. Denn es reicht bereits aus, auf „ich nehme teil“ zu klicken, was viele einfach nur aus Spass tun ohne konkrete Absichten der Teilnahme zu hegen. So stellt sich gar nicht die Frage, ob die Veranstalter eine Massenveranstaltung zu Verschulden haben. Ist alles also nur reine Parnik mache oder gar ein Wahlgag der CDU? Wir werden es wohl nie herausfinden…
Das Thema aber wird noch eine lange Zeit weiter aktuell bleiben.
( Quelle: Hamburger Abendblatt, 12.7.2011 )