US-Justizbehörde sprengt Geldwäschering

Digitalwährungen im Internet erfreuen sich immer größerer Beliebtheit, vor allem aufgrund ihrer Anonymität. Die US-Justizbehörde wirft dem Unternehmen Liberty Reserve nun jedoch Geldwäsche vor, welche in Deutschland gemäß § 261 StGB strafbar ist. Nähere Regelungen finden sich im Geldwäschegesetz. Das Unternehmen aus Costa Rica soll so rund sechs Milliarden US-Dollar gewaschen haben. Nachdem der Ermittlungsdruck in Costa Rica zugenommen hatte, verlagerte das Unternehmen sein Geschäft in andere Länder, wie zum Beispiel Zypern, Hong Kong oder Russland.

Das Geld soll zum Beispiel aus Geschäften mit Kinderpornografie oder dem illegalen Handeln mit Betäubungsmitteln stammen. Trotz Geldwäschegesetz, mehreren Geldwäscherichtlinien, Meldepflicht, Gefährdungsanalysen und anderen Geldwäschepräventionen konnten so mehrere Millionen Nutzer ihre illegalen Gelder waschen. Justizbehörden aus siebzehn Ländern gingen nun gleichzeitig gegen die Geldwäsche mit Digitalwährungen vor. Unter anderem wurde der Gründer des Unternehmens Liberty Reserve in Spanien festgenommen. Weitere Mitarbeiter wurden in Costa Rica und den USA verhaftet.

Wie funktionierte die Geldwäsche?

Das Unternehmen erlaubte die Registrierung mit beliebigen Angaben von Namen, Adressen und Geburtsdaten. Eine Überprüfung fand nicht statt. Anschließend konnte der Kontoinhaber mit Bargeld, welches er zum Beispiel aus dem Drogenhandel hatte, LR-Guthaben anonym aufladen. Mit dem LR-Guthaben kaufte er dann wiederum Produkte, die er wieder zu Bargeld umwandelte. Damit war nicht einmal das sogenannte Smurfing notwendig, das Einzahlen mehrerer kleiner Beiträge um größere Einzahlungen zu verschleiern. Denn normale Banken sind laut Geldwäschegesetz dazu verpflichtet, Einzahlungen ab einem Betrag von 15.000 Euro zu dokumentieren, inklusive Informationen zum Einzahler. Für den Verdacht der Geldwäsche besteht laut Geldwäschegesetz in Deutschland teilweise auch unterhalb dieser Grenze eine Meldepflicht, wobei die einzelnen Regelungen für den juristischen Laien – auch aufgrund einiger Ausnahmeregelungen – kompliziert sind eine anwaltliche Beratung durch einen Rechtsanwalt oder Strafverteidiger notwendig machen.