Urteil um Hamburger Abofallen-Betrüger

Vor dem Landgericht Hamburg mussten sich sieben Männer wegen Betrugs verantworten.

Nach den Feststellungen des Gerichts haben die Männer mit Scheinfirmen Downloadseiten betrieben, wobei die Software zunächst kostenlos heruntergeladen werden konnte. Allerdings wurden die Nutzer dann auf weitere Angebote gelenkt und wurden mit trickreich gestalteten Kostenhinweisen getäuscht. Der Download entpuppte sich als Abofalle.
Dabei sollen die Männer rund 70.000 Surfer getäuscht und dabei 4,5 Millionen Euro erbeutet haben.
Nach Auffassung des Gerichts haben sich die Nutzer nur auf Grund ihrer Erwartung, ein Gratisangebot zu erhalten, angemeldet. Dies wertete das Landgericht als vorsätzlichen Betrug. Allerdings betonte das Gericht auch, dass die Nutzer selbst einen Teil der Schuld trifft.
Für den Hauptangeklagten forderte die Staatsanwaltschaft eine Freiheitsstrafe von vier Jahren. Der Mann sitzt bereits seit mehr als einem Jahr in Untersuchungshaft. Das Landgericht verurteile ihn wegen banden- und gewerbsmäßigen Betruges zu einer Freiheitsstrafe von drei Jahren und neun Monaten. Die Anderen Angeklagten wurden zu  Haft- und Geldstrafen verurteilt.
Die niedersächsische Verbrauchzentrale kommentierte das Urteil als wegweisend. Das Vorgehen sei seit Jahren bekannt und endlich die strafrechtliche Relevanz geklärt.

( Quelle: Weser Kurier online vom 22.03.2012 )