Im Prozess vor dem Landgericht München gegen den ehemaligen Vorstand der BayernLB kam es jetzt am 45. Verhandlungstag zur einer Überraschung. Gerhard Gribkowsky legte im Prozess wegen Bestechlichkeit, Veruntreuung von Bankvermögen und Steuerhinterziehung ein Geständnis ab. Er räumte ein, dass die ihm in der Anklage vorgeworfenen Punkte im Wesentlichen stimmen würden. Anschließend erzählte er über eine Stunde von den Vorgängen rund um die Verkauf von Anteilen an der Formel 1 und Absprachen mit Formel 1 Chef Bernie Ecclestone. Nach mehreren Gesprächen mit diesem habe er „die Augen zugemacht“.
Gribkowsky wird vorgeworfen, von Ecclestone 45 Millionen Dollar über Umwege erhalten zu haben im Rahmen des Verkaufs der Anteile an dem Konzern hinter der bekannten Rennserie. Dieses Geld soll als Beraterhonorar über diverse Länder letztlich an den Risikochef der BayernLB geflossen sein, welches er anschließend in einer Stiftung „Sonnenschein“ mit Sitz in Salzburg steckte.
Angeklagt ist er unter anderem wegen Bestechlichkeit, Untreue und der Steuerhinterziehung. Ihm droht bis zu neun Jahre Haft. Seit dem 5. Januar 2011 befindet er sich in Untersuchungshaft aufgrund des dringenden Tatverdachts.
( Quelle: faz, 20.06.2012 )