Vor wenigen Tagen hat am Landgericht Stuttgart der Prozess gegen den Vater des 17 jährigen Täters Tim K. begonnen. Dieser war vor ca. anderthalb Jahren in einer Schule in Winnenden Amokgelaufen und hatte dabei 15 Menschen und anschließend sich selbst hingerichtet.
Dem Vater wird vorgeworfen, als Sportschütze die erlaubnispflichtige Waffe sowie die Munition fahrlässig verwahrt zu haben und somit mitverantwortlich für die Tat des Sohnes zu sein. Dabei hätte er aufgrund der Phobien seines Sohnes erkennen und wissen müssen, die Waffe sorgsam in einem gesicherten Waffenschrank aufzubewahren. Er versteckte die Waffe jedoch in einem Kleiderschrank. Weiter heißt es, dass der Amoklauf unvorhersehbar gewesen sei, wie eine Psychotherapeutin im Auftrag des Strafverteidigers feststellte.
Das Gericht erachtet es jedoch für möglich, den Vater wegen fahrlässiger Tötung und fahrlässiger Körperverletzung zu verurteilen. Es bleibt abzuwarten, wie sich der Prozess gestalten wird.
(Quelle: FAZ vom 17.09.2010 Nr. 216, S. 1)