Pistorius wird Mord vorgeworfen

Der südafrikanische Olympia-Star Oscar Pistorius soll seine Lebensgefährtin laut Anklage erschossen haben. Während die Anklage von einem Mord ausgeht, beruft sich die Verteidigung auf einen tragischen Unfall. Der Sportler soll seine Freundin mit einem Einbrecher verwechselt und dann durch die geschlossene Tür erschossen haben.

Seit der Tat befand sich Pistorius in Untersuchungshaft. Nach mehreren Anhörungen hat das Gericht ihn nun jedoch gegen Kaution aus dem Gefängnis gelassen. Für eine Million südafrikanische Rand, rund 85.000 Euro, darf er die Untersuchungshaft verlassen. Zusätzlich wurden ihm einige Auflagen erteilt: So muss er alle Pässe und Waffen abgeben, darf keinen Alkohol trinken, darf nur mit Erlaubnis die Stadt verlassen und muss sich von seinem Haus und den Zeugen fern halten.

Grund für die Aussetzung der Untersuchungshaft war, dass das Gericht keine Fluchtgefahr mehr sah. Zwar habe der Beschuldigte die Mittel, um das Land zu verlassen, jedoch argumentierte der Strafverteidiger erfolgreich damit, man würde einen so bekannten Sportler auf der ganzen Welt erkennen, weswegen die Flucht quasi ausgeschlossen sei.

Das Gericht betonte aber, dass damit noch keine Vorabentscheidung gegen oder für die Anklage getroffen wurde. Es gäbe laut Gericht deutliche Anhaltspunkte, dass es sich um einen Mord und nicht um eine fahrlässige Tötung handelte. Darüber hinaus bemängelte das Gericht Fehler durch die Ermittler der Polizei, die zum Beispiel das Handy der getöteten Frau nicht ausgewertet hätten.