Korruptionsfälle im Europäischen Parlament

Bereits drei Europaabgeordnete haben wegen Bestechlichkeitsvorwürfen ihre Ämter verloren. Nun steht ein weiterer Abgeordneter im Verdacht der Bestechlichkeit. Dabei handelt es sich um einen spanischen Parlamentarier, der via versteckter Kamera überführt worden sein soll. Ihm soll ein gut bezahlter Aufsichtsratsposten in einer Beratungsfirma oder ein Beratungshonorar von 100.000 Euro in Aussicht gestellt worden sein. Im Gegenzug sei von ihm verlangt worden, dass die derzeit beratene Richtlinie zur Anlageentschädigung durchzusetzen. Der Abgeordnete habe sich dem gegenüber aufgeschlossen gezeigt. Er habe Änderungsanträge hinsichtlich der Richtlinie eingereicht, die genau den Formulierungen entsprochen hätten, die ihm vorgeschlagen worden wären.

Nun wurde sein Rücktritt verlangt. Der Angeordnete wies jedoch jede Rücktrittsforderung zurück. Er habe kein Geld angenommen. Die Änderungsvorschläge habe er eingereicht, weil sie vernünftig seien.
( Quelle: FAZ Nr. 76 vom 31.03.2011, S. 12 )