Freispruch für HSV-Fan nach versuchtem Rauchbomben-Anschlag auf St. Pauli-Fans

Beim Derby zwischen dem HSV und dem FC St. Pauli im Jahr 2011 wurden drei Rauchbomben unter der Gästetribüne der Imtech-Arena entdeckt. Sie sollten die Pauli-Fans in den HSV-Farben Schwarz-Blau-Weiß einnebeln. Als mutmaßlichen Täter ermittelte die Polizei einen 23-jährigen HSV-Fan aus der Ultra-Szene. Aufgrund der Gefährlichkeit der Rauchgranaten verurteilte ihn das Amtsgericht Altona erstinstanzlich zu 14 Monaten Freiheitsstrafe auf Bewährung.
Das Landgericht Hamburg hat ihn nun in zweiter Instanz aus Mangel an Beweisen freigesprochen. Obwohl in der Wohnung des Angeklagten Substanzen entdeckt wurden, die auch zum Bau der Bomben hätten verwendet werden können, reichten diese Indizien dem Gericht für eine Verurteilung nicht aus.

Während der Angeklagte zur Tat schwieg, wurde er von einem Mitarbeiter im Stadion belastet. Dieser hatte einen Mann an der Tribüne mit einer auffälligen roten Jacke gesehen. Jedoch hatte nicht nur der Angeklagte eine rote Jacke, sondern auch alle Mitarbeiter vom Catering-Team. Der vermeintliche Komplize des Angeklagten wurde vom Amtsgericht zu 17 Monaten ohne Bewährung verurteilt. Aber auch diese Verurteilung ist noch nicht rechtskräftig.