EU will Bankgeheimnis praktisch abschaffen

Das Bankgeheimnis in einigen EU-Staaten hat die Strafverfolgung von ausländischen Steuerbetrügern häufig erschwert. Auf einem EU-Gipfel in Brüssel einigten sich die Mitgliedsstaaten der Europäischen Union nun auf eine praktische Abschaffung des Bankgeheimnisses. Änderungen müssen vor allem Luxemburg und Österreich vornehmen, die sich bisher gegen Lockerungen des Bankgeheimnisses sperrten. Zukünftig sollen automatisch Auskünfte über die Zinserträge von EU-Ausländern an das jeweilige Finanzamt übermittelt werden. Damit soll eine Steuerflucht innerhalb der EU verhindert werden.

Bis zum Jahresende soll dieser freie Austausch über Informationen bezüglich des Einkommens zwischen allen Mitgliedsstaaten erfolgen. Noch stehen jedoch weitere Verhandlungen an, denn vor allem Luxemburg fordert, dass auch anliegende Nicht-EU Länder, wie zum Beispiel Schweiz, Liechtenstein oder Monaco mitmachen müssten. Ansonsten fürchtet das Großherzogtum einen Wettbewerbsnachteil im Bankenwesen.

Bereits vor wenigen Wochen ist der Fall Uli Hoeness mit seiner Selbstanzeige wegen Steuerhinterziehung bekannt geworden und regte hierzulande eine Diskussion rund um das Thema Schwarzgeld an. Ebenfalls sind weitere  „Steueroasen“ durch verschiedene Medien aufgedeckt worden, die wohl auch Grund dafür sein dürften, dass die Politiker weitere politische und rechtliche Lösungen suchen.