Die Staatsanwaltschaft klagte ein Rentnerehepaar aus Magdeburg wegen besonders schweren Diebstahls vor dem Amtsgericht Kiel an. Sie sollen einen krebskranken Freund, der mittlerweile verstorben ist, um 30.000 Euro bestohlen haben.
Die 63-Jährige Angeklagte räumte ein, dass sie, gemeinsam mit ihrem Ehemann, den Freund zur Bank begleitet hatte. Bei dieser hätte er 30.000 Euro abgehoben. Anschließend hätten sie ihn jedoch in seiner Wohnung abgesetzt und wären weitergefahren. Die Staatsanwaltschaft warf dem Ehepaar einen besonders schweren Fall des Diebstahls vor. Sie sollten die Summe entwendet haben, als der Freund ins Krankenhaus musste.
Anzeige erstatteten die beiden Söhne der ehemaligen Lebensgefährtin des Verstorbenen. Im Laufe des Verfahrens verhärtete sich der Verdacht jedoch nicht. Viel mehr kamen die beiden Anzeigeerstatter, die auch Belastungszeuge im Verfahren waren, in Verdacht. Somit forderten am Ende des Verfahrens sowohl der Strafverteidiger, als auch der Vertreter der Staatsanwaltschaft einen Freispruch für das Rentnerehepaar. Der Richter folgte den Plädoyers und sprach die beiden Angeklagten frei.
Die Staatsanwaltschaft hat mittlerweile Ermittlungen gegen einen der beiden Anzeigeerstatter eingeleitet.
( Quelle: Hamburger Abendblatt, 02.08.2012)