Berlusconi zu einem Jahr Freiheitsstrafe verurteilt

Der ehemalige italienische Premierminister Silvio Berlusconi muss sich momentan wegen mehreren Delikten vor italienischen Gerichten verurteilen. Aktuell ging es um abgehörte Telefonate bezüglich einer geplanten Bankenübernahme. Die Richter in Mailand befanden ihn für schuldig und verurteilten ihn zu einer Freiheitsstrafe von einem Jahr.

Sie sahen es als bewiesen an, dass er durch das Veröffentlichen eines vertraulichen Telefonates das Ansehen seiner politischen Gegner schädigen wollte. Das Telefonat was zuvor von Ermittlern bezüglich eines Insiderhandels-Verdachts aufgezeichnet worden. Berlusconi soll diese Aufzeichnung dann der Presse zugespielt haben. Berlusconi ließ die Taten über seinen Strafverteidiger bestreiten.

Ins Gefängnis wird er aber vermutlich wegen diesem Urteil nicht gehen müssen, da es in Italien üblich ist, dass solch geringe Freiheitsstrafen in Hausarrest oder Sozialstunden umgewandelt werden. Darüber hinaus kann der ehemalige Regierungschef noch Berufung gegen das Urteil einlegen.
Bereits im letzten Jahr wurde Berlusconi wegen Steuerbetrugs in erster Instanz zu vier Jahren Haft verurteilt. Auch hiergegen läuft momentan das Berufungsverfahren. Ein weiteres erstinstanzliches Urteil bezüglich der Förderung von Prostitution Minderjähriger soll noch in diesem Monat ergehen.

Es darf jedoch bezweifelt werden, dass der Politiker jemals in ein Gefängnis gehen wird.