Russisches Ehepaar soll über 20 Jahre in Deutschland spioniert haben

Vor dem Oberlandesgericht Stuttgart steht ein Ehepaar wegen geheimdienstlicher Agententätigkeit vor Gericht. Das russische Ehepaar soll seit mehr als 20 Jahren in Deutschland leben und erst für den KGB und später für dessen Nachfolgeorganisation SWR spioniert haben. Das Pärchen studierte, arbeitete und heiratete in dieser Zeit in Deutschland.
Die Bundesanwälte werfen den Eheleuten vor, dass sie sich auf politische, militärische und militärpolitische Aufklärungsziele konzentrierten. Dabei soll es vor allem um Nato- und EU-Informationen gegangen sein. Dafür erhielten sie vom russischen Auslandsnachrichtendienst zuletzt über 8000 Euro monatlich.

Die Agenten sollen einen niederländischen Diplomaten als Quelle geführt haben, der ihnen gegen Bezahlung geheime Dokumente zuspielte. Zusätzlich soll der Ehemann seinen Arbeitgeber, einen Automobilzulieferer, ausspioniert haben.
Der Angeklagte Ehemann bestritt die Vorwürfe gegenüber einem Ermittlungsrichter des Bundesgerichtshofes. Im Verfahren wollen die beiden Angeklagten zunächst schweigen, dies kündigte die Strafverteidigung an.