„Raubkopierer“ im Kino auf frischer Tat ertappt

Mit großem Ermittlungsaufwand konnte in einem Mannheimer Kino eine Frau beim Abfilmen eines Films (Telescreen) auf frischer Tat erwischt werden. Mitarbeiter von der Gesellschaft zur Verfolgung von Urheberrechtsverletzungen (GVU) verfolgten längere Zeit eine Spur aus dem Internet. Hierzu wurden forensische Markierungen in Ton und Bild versteckt. Durch die später veröffentlichten abgefilmten Versionen auf Internet-Portalen und in den Filesharing-Netzwerken konnte festgestellt werden, aus welchem Kino die Version stammte.

Die Mitarbeiter überwachten daraufhin das Kino und ertappten bei einer Vorstellung des Films „Wolverine – Weg des Kriegers“ eine Frau mit ihrem Camcorder. Dabei waren alle hellen Teile der Kamera entweder abgeschliffen oder überklebt worden. Damit sollte das Gerät wohl im dunklen Saal nicht auffallen oder glänzen.

Die herbeigerufene Polizei nahm die Verdächtige fest. Nach der Vernehmung wurde sie jedoch noch in der Nacht wieder auf freien Fuß gesetzt. Da die Frau einer Gruppe angehören soll, die gegen Bezahlung die Kopien verbreitet, steht hier sogar eine gewerbsmäßige Begehung der unerlaubten Verwertung urheberrechtlich geschützter Werke (§ 106 UrhG) im Raum. Es droht in diesem Fall eine Freiheitsstrafe bis zu fünf Jahren oder Geldstrafe gemäß § 108a UrhG.