Krankenkassen-Mitarbeiter unter Betrugsverdacht

Am Lübecker Landgericht hat ein Prozess gegen zwei Mitarbeiter einer Krankenkasse begonnen.

Laut Staatsanwaltschaft sollen die beiden Angeklagten zwischen 2004 und 2008 an einem groß angelegten Betrug mit verbilligten Medikamenten mitgewirkt haben. Dabei sollen sie in das „Betrugssystem“ eines Apothekers eingebunden gewesen sein, welcher Ärzte widerrechtlich mit verbilligten Krebsmedikamenten versorgt haben soll. Dadurch sollen den Pharmaherstellern ein Schaden vor mehr als einer halben Million Euro entstanden sein.

Hintergrund der Tat: In Deutschland gibt es regelmäßig zwei Preise für Medikamente. So zahlen Kliniken für dasselbe Medikament weniger, da diese so finanziell entlastet werden sollen.

Laut Anklage habe der Apotheker Ärzte eben mit Medikamenten zu diesen verbilligten Preisen versorgt, was die beiden Angeklagten unterstützen. Der Apotheker war bereits im letzten Jahr wegen gewerbsmäßigen Betruges zu einer Bewährungsstrafe von zwei Jahren verurteilt worden. Im Rahmen dieses Prozesses beschuldigte er die beiden Krankenkassenmitarbeiter.

Die Angeklagten haben die Vorwürfe zurück gewiesen. Die Strafverteidigung betonte, dass die Angeklagten sich zumindest nicht bereichert hätten.

( Quelle: Lübecker Nachrichten online vom 27.04.2012 )