EC-Karte her oder kein Sex? Die gemeinen Prostituierten auf St. Pauli

Ja der Hamburger Kiez im Stadtteil St. Pauli ist ein gefährliches Pflaster. Wie jetzt bekannt wurde, sollen mehrere Prostituierte ihre überlegende Situation ausgenutzt und die Freier bereits vor dem Sex-Akt dazu gebracht haben, dass diese ihnen ihre EC-Karte sowie den PIN anvertrauten. Doch statt der vereinbarten Bezahlung ihrer Dienste hoben die Prostituierten bzw. ihre Zuhälter deutlich größere Geldbeträge ab und räumten teilweise die Konten komplett leer.

Ihre Methode soll denkbar einfach gewesen sein: Erst wurde ein bestimmter Preis vereinbart, später verlangten sie jedoch deutlich mehr, als die Männer in Bar bei sich hatten. Anscheinend klappte es sehr oft. Denn es gab nur zwei bekannt gewordene Fälle, wo die Freier daraufhin die Polizei riefen. Waren die Betroffenen nur naiv oder doch eher betrunken? Und vorallem wie glaubhaft müssen die Damen gewirkt haben, dass man ihnen eine EC-Karte samt PIN gibt?

Jetzt müssen sich drei Frauen sowie ein Zuhälter in insgesamt 37 schweren Betrugsfällen vor dem Landgericht in Hamburg verantworten. Knapp 27.000 Euro sollen sie auf dieser Weise erbeutet haben.  Es bleibt abzuwarten, ob nicht doch mehr solcher Fälle an das Tageslicht komme. Das Urteil wird frühestens Ende August erwartet.
( Quelle: welt 15.6.2011 )