Bundesfinanzministerium: Interesse an Daten über potentielle Steuer-Betrüger

Journalisten haben durch Recherchen mehrere Steueroasen aufgedeckt. Dabei sollen 130.000 Personen aus 170 Ländern schätzungsweise 16 bis 25 Billiarden Euro am Fiskus vorbeigeschleust haben. Grundlage der steuerstrafrechtlichen Recherchen zwar eine anonym zugespielte Festplatte, auf der 2,5 Millionen Dokumente lagen. Primär geht es darum, dass in Ländern mit geringen Steuersätzen diverse Scheinfirmen gegründet wurden. Diese generierten dann angebliche Gewinne, die in Wahrheit jedoch im Ausland erwirtschaftet wurden.

Nun hat auch das Bundesfinanzministerium Interesse an diesen Daten bekundet und möchte die Informationen prüfen. Die Staatsanwaltschaften im gesamten Bundesgebiet halten sich momentan noch bedeckt und wollen die Auswertung der Daten abwarten. In anderen EU-Ländern, unter anderem auch in Griechenland, wurden bereits Ermittlungen gegen mehrere Offshore-Unternehmen angekündigt. Es ist davon auszugehen, dass aufgrund dieser „Offshore-Leaks“ mit weiteren juristischen Folgen zu rechnen sein dürfte.